Wie ein Kaninchen aus dem Zylinder, kommt Strom aus der Wand, Wasser aus dem Hahn, Schnitzel aus dem Supermarkt und und und … mit einem Schnipp ist es wieder weg und bestens entsorgt.
Wir leben in einem Schlaraffenland in dem uns nicht nur gebratene Hühnchen in die offenen Münder fliegen, sondern wirklich alles immer verfügbar, griffbereit und auf Befehl erhältlich ist - Zahlungskräftigkeit vorausgesetzt. Woher das alles kommt und wohin es nach Gebrauch entschwindet, wird gut kaschiert, aber die sozialen und ökologischen Katastrophen die mit diesem komplexen (Wert-)Schöpfungssystem einhergehen, zeigen auf, dass unser Schlaraffenland kein Paradies auf Erden ist, sondern wir die Erde zu einer Hölle gemacht haben.
Hunderte von Tankerunfälle mit einem immensen Ausmaß, 33 Großschadensfälle von Förderplattformen in den Meeren, wie die Havarie der Deepwater Horizon in 2010, die Bedrohung Trinkwasser führender Schichten durch Fracking, undichte Pipelines, die zum Beispiel im Nigerdelta ein Gebiet von circa 70.000 Quadratkilometern kontinuierlich verseuchen, und Unfälle in Raffinerien, wie zuletzt 2018 in Vohburg zeichnen eine Spur der Verwüstung mit kaum zu beziffernden Schäden für Umwelt und Mensch. Von all dem ist an der Tankstelle nichts mehr zu sehen und zu hören, denn die
Zaubersteckdose des Simsalabim
stellt das Benzin für den sorgenfreien Sonntagsausflug fraglos zur Verfügung.