Wenn Dein einziges Werkzeug ein Hammer ist, wirst Du jedes Problem als Nagel betrachten.
Mark Twain
Probleme werden oft zu technischen Problemen gemacht - bis hin zu dem Punkt, dass es nur noch technische Probleme gibt, für die schon bald eine technische Lösung gefunden wird.
Auto fahren hat zur Folge, dass Wälder sterben, dass Kohlenmonoxid Menschen vergiftet, dass immer mehr CO2 zum Klimawandel beiträgt, dass NOX die Schleimhäute reizt, dass Reifenabrieb als Feinstaub giftige Schwermetalle in die Blutbahn einbringt, dass immer mehr Flächen versiegelt werden, dass Menschen immer schneller an Orte kommen an denen sie immer kürzer bleiben und nicht zuletzt tötet Autofahren immer wieder Menschen. All diese Probleme lassen sich durch
Mark Twains Hammer
lösen, das heißt durch immer neuere Technik wie bleifreies Benzin, geregelte Katalysatoren, AdBlue, andere Reifenmischungen, Airbags, autonomes Fahren und mehr Flugreisen - aber weniger Auto fahren als naheliegende, nicht-technische Lösung kommt vollständig aus dem Blick.
Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person hat sich in den vergangenen 50 Jahren mehr als verdoppelt. Während eine Person 1965 im Schnitt 22,1 qm bewohnt hat, sind es 2017 bereits 46,5 qm. Die zunehmende Spekulation mit Immobilien ist sicherlich der Hauptgrund für die kontinuierlich steigenden Mietpreise, jedoch ist es auch der Anspruch als Einzelperson über immer mehr Fläche zu verfügen. Der Ruf nach mehr Wohnraum ist damit auch der Ruf nach
Mark Twain's Hammer
, sprich viel mehr Häuser und größere Wohnungen für immer weniger Menschen pro Wohnung bauen. Andere Formen des Zusammenwohnens und eine bedarfsorientierte Wohnraumverteilung kommen damit gar nicht erst zur Sprache.