Technik, Individuen, Natur, Gesellschaft und Demokratie (TING-D) bilden immer wieder wirkmächtige Wechselverhältnisse, die Neues schaffen und Altes vergehen lassen - diese Konstellationen sind zu analysieren und zu demokratisieren.
Die Konstellation aus Technik, Individuen, Natur, Gesellschaft und Demokratie (TING-D) besteht aus fünf Koordinaten, die sich wechselseitig konstituieren. Demokratie ist in der Mitte platziert, um Entscheidungsprozesse und Entscheidungen hinsichtlich der gesamten Wechselverhältnisse auf ihren demokratischen Gehalt hin zu bestimmen. Zugleich wird hierdurch eine normative Setzung deutlich, die darauf abzielt das Wechselverhältnis von TING zu demokratisieren. Die TING-D Konstellationsanalyse ermöglicht es, bei einem Thema sowohl die einzelnen Koordinaten wie auch ihr Wechselverhältnis untereinander zu analysieren.
Die Frage ist nicht, ob der Mensch Landwirtschaft betreibt, sondern wie und mit welchem Ziel. Im Laufe der Menschheitsgeschichte gab es immer wieder Formen von Landwirtschaft, die sich dauerhaft tragen konnte und über Jahrtausende erhalten hat - bis in die Gegenwart hinein. Genauso gibt es auch genügend historische Beispiele für eine Übernutzung von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, was teilweise innerhalb von wenigen Jahrzehnten zu einem völligen Zusammenbruch der Landwirtschaft an diesem Ort führte. Durch die immer stärkere Technisierung und Industrialisierung der modernen Landwirtschaft, werden zwar kurzfristig höhere Erträge möglich, aber dieses Niveau ist langfristig nicht haltbar, da die Böden dauerhaft ausgelaugt, verdichtet, vergiftet und verwüstet werden. Zugleich werden die derzeit hohen Erträge nicht genutzt, um alle Menschen gleichermaßen zu ernähren, sondern global gesehen haben einzelne Menschen Zugang zu einem Überfluss an Luxusgütern - wie Fleisch - auf Kosten vieler Menschen. Dabei ist eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln eine zentrale Grundbedingung für eine demokratische Teilhabe. Die
Analyse der TING-D Konstellation
zeigt, dass wir trotz aller Technisierung, die natürlichen Ressourcen übermäßig beanspruchen und eine globale soziale Gerechtigkeit in Bezug auf Nahrung nicht vorhanden ist.
Die Fortbewegung eines jeden Menschen beginnt meist auf Händen und Knien, dann auf den eigenen Füßen und so blieb es über Jahrtausende. Der Bewegungsradius war damit auf die eigene Bereitschaft und Fähigkeit zu laufen beschränkt. Durch Domestizierung konnten Tiere dazu gebracht werden, dem Menschen als Mobilitätsmittel zu dienen und damit den Bewegungsradius von Menschen zu erweitern. Doch dies war nur wenigen Menschen vorbehalten. Durch die Verbreitung des Automobils im 20. Jahrhundert wurde in Europa für einen Großteil der Bevölkerung eine weiträumige Mobilität zum Alltag. Mobilität wurde demokratisiert. Die Kehrseite sind weiträumige und dauerhafte Eingriffe in die Natur. Die Menschen kommen so zwar schneller zu einem ehemals weit entfernten Ort, aber dort bleiben sie oft nur eine kurze Zeit. Die Analyse zeigt, dass die einzelnen Koordinaten der
TING-D Konstellation
im Fall von Mobilität in einem starken Wechselverhältnis stehen und sich immer mehr als ein automobiler Konsens verfestigen dem jegliche demokratische Entscheidungsfindung untergeordnet wird.
Das Runde muss ins Eckige - soweit die Grundregel des Fußballs. Doch Fußball ist längst kein einfaches Spiel mehr zum Spaß und zur Freude aller aktiv Spielenden und passiv Zuschauenden. Die stets fortschreitende Kommerzialisierung führt zugleich zu einer umfassenden Technisierung. Torlinientechnik und Videobeweis sind noch auf die höheren Spielklassen beschränkt, aber auch schon in den unteren Klassen werden mit naturwissenschaftlich-technischen Methoden die Trainingswerte der einzelnen Spieler_innen ebenso optimiert wie ihre Laufwege. Um überhaupt mithalten zu können, spritzen sich einzelne Spieler_innen Schmerzmittel gegen die mittlerweile chronischen Schmerzen, während viele andere vor ihren Fernsehern sitzen und sich nicht genügend bewegen. Damit diese ganze Maschinerie überhaupt reibungslos läuft, engagieren sich unzählige Menschen ehrenamtlich als Platz- und Zeugwarte, Jugendtrainer_innen, Schiedsrichter_innen, Spielansetzer_innen und in den verschiedenen Ausschüssen auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. Die
Analyse der TING-D Konstellation
zeigt, dass einzig in dieser demokratischen Grundverfassung die Hoffnung auf eine andere Zukunft des Fußballs liegt.